diesmal eine ganz besonders dringende empfehlung.
es verhält sich nämlich so, dass der deedee was tut, was er seit 8 jahren nicht gemacht hat;
bis vor 8 jahren allerdings hat er das fast jeden sonntag gemacht:
im u4 beim speakeasy auflegen nämlich.

für alle, die´s nicht kennen:
das speakeasy ist eine der langlebigsten veranstaltungen wiens - seit fast 20 jahren spielt es da jeden sonntag strikt sechziger/siebziger. ich selbst hab da 1992 mit auflegen begonnen. damals war noch karin löffler die managerin des lokals, und das u4 war mit abstand die hippste hütte in wien. und nächsten sonntag muss es mindestens wieder so nett werden wie damals immer.

zu hören gibt´s folglich viel doors, stones, bowie, hendrix, vu, led zep, beatles, iggy, kinks, floyd, joplin und das alles.
die psychedelischen delikatessen und kranken acidpunk-klassiker spiel ich natürlich auch.
und dazwischen immer wieder mal aretha, curtis, otis und marvin.

und das alles gibt´s am sonntag, den 12.06.05, ab 22.00 im u4. räucherstäbchen bring ich natürlich mit. und spätestens wenn ich "san francisco" und "california dreaming" spiele, müssen Sie sich dann alle an den händen nehmen und ganz lieb haben.

und diesmal gilt ganz besonders:
wenn Sie kommen, dann freu ich mich.

letzten freitag hab´ich endlich verstanden, warum kurt cobain sich erschiessen musste.
ich kann das jetzt gut nachvollziehen.
und es war wohl das einzig richtige.

letzten freitag hab´ich aufgelegt.
in einem zelt auf einer wiese in kärnten.

bierzelte sind ja so ein ding, das man als städter gar nicht so wirklich kennt.
zum glück.

jedenfalls sorgte in nämlichem zelt ausser mir noch eine drittklassige showband für unterhaltung.
die spielten zunächst das übliche programm.
volare.
la bamba.
anton aus tirol.
i will survive.
und dann smells like teen spirit.
ernsthaft.
(danach kamm übrigens wahnsinn, im original von wolfgang petry).
(später dann auch noch "no, woman, no cry", mit deutschem text.
"ka oide, ka gschroa". für alle, die´s nicht mitbekommen haben: das original übersetzt man mit "nein, frau, weine nicht").

mir persönlich haben nirvana ja nie so viel bedeutet.
aber ich kenne ganz viele leute, für die nirvana verdammt wichtig waren.
und ich verstehe, warum sie das waren und immer noch sind.

exkurs:
die richtigen gründe um nirvana zu mögen:
1.) die hingabe
2.) die verzweiflung
3.) die dynamik
4.) das wechselspiel zwischen melodie und lärm
5.) die gewaltsame zärtlichkeit

falsche gründe, um nirvana gut zu finden:
1.) weil man urlustig dazu shaken kann
2.) weil der kurt so hübsch war
3.) so halt. (und dann im anschluss liquido hören und den unterschied nicht bemerken)
4.) weil´s fetzt.
5.) wegen der coolen löcher in den jeans.

ausnahmslos alle der besoffenen jungen deppen, die zu der scheusslichen coverversion getanzt und geschrien haben, die diese hochzeitskapelle da zum besten gegeben hat, mochten nirvana aus den falschen gründen.
und nein, die haben verdammt nochmal nicht das recht.
haben sie nicht.
sowas kommt einer entweihung gleich.

(hätten sie das selbe mit nick drake oder tim buckley angestellt, ich hätte die bühne stürmen und die musikanten allesamt mit ihren mirkofonen erschlagen und ihnen die trompeten in den rachen stopfen müssen.
mindestens.)

rape me? kurt, keine sorge, das passiert täglich. neulich kam z.b. so eine compilation heraus, mit übelsten itzn-itzn-bauerntechno-coverversionen diverser hits.
darunter nicht nur because the night und seven nation army, sondern eben auch smells like teen spirit.
und ich finde:
das gehört sich nicht.
vor allem, wenn sich die künstler nicht mehr wehren können.

und cobain hat das gewusst, da bin ich sicher.
hat kommen sehen, dass er auf diese art vereinnahmt werden würde.
und es hat ihn geekelt davor.
und er hat´s nicht ertragen.
doch, ich versteh ihn sehr gut.

andererseits:
hätte man an die särge von bob marley und kurt cobain an jenem freitag 2 turbinen angeschlossen, wären alle energieprobeleme dieser welt gelöst.