langsam macht´s keinen spass mehr.

ich hab´ja da mein persönliches boykottprogramm laufen:
wenn dieses logo da auf einer cd ist, dann kauf ich´s nicht:

prinzipiell.

das hat mehere gründe:

1.) kopiergeschützte cds klingen schlechter.
weil die meisten kopierschutz-verfahren das signal künstlich mit bit-fehlern anreichern, sodass die fehlerkorrektur des cd-players ständig am interpolieren ist. aus den boxen kommt nicht das signal, das aufgenommen wurde, sondern eine vom player erfundene annäherung daran. das geht massiv auf kosten von dynamik und räumlichkeit. damit ist einer der hauptvorteile, den cds gegenüber mp3s haben, nämlich der bessere klang, futsch.

2.) kopierschutz ist dumm.
weil sämtliche kopierschutzverfahren zwar wirkungsvoll das unterbinden, was eh legal ist (digitales überspielen auf minidisc oder audio-cdr); das, was sie verhindern wollen, nämlich das codieren als mp3 und verbreiten über´s internet, funktioniert auch mit kopierschutz.

3.) kopierschutz mindert den nutzwert von cds.
ich höre sehr viel musik unterwegs. im auto verwende ich einen mp3-player, unterwegs sowieso. kopiergeschützte cds lassen sich nur mit mehraufwand rippen. das bedeutet, dass ich die musik, die ich kaufe, nicht überall hören kann, wo ich will.

4.) kopiergeschützte cds laufen nicht auf allen cd-playern.
als dj muss ich mich darauf verlassen können, dass ich meine cds überall abspielen kann. kann ich das nicht, ist die cd für mich wertlos.

5.) die musikszene lebt von der privaten kopie.
einen grossen teil der neuen musik, die ich kennenlerne, höre ich zuerst von freunden. früher nahm man sich gegenseitig kassetten auf, heute brennt man cds. wenn´s mir gefällt, wird früher oder später das original angeschafft. musik ist (auch) ein community-erlebnis. will die musikindustrie das unterbinden, tötet sie die musik.

6.) kopierschutz bedeutet, jahrelange managementfehler am rücken der konsumenten auszutragen.
weil nämlich für die umsatzrückgänge der musikindustrie nicht die entwicklung des internets, sondern das ignorieren dieser entwicklungen seitens der industrie verantwortlich ist. technische neuerungen vernichten wirtschaftszweige. ein schlauer betreiber von foto-ausarbeitungsstudios merkt rechtzeitig, wenn das zeitalter der digitalfotographie anbricht, und sattelt um. die musikindustrie hat diesen zeitpunkt versäumt und versucht jetzt, ihre kunden zu kriminalisieren.

7.) dieses dumme logo verschandelt jedes cover.
der barcode auf der rückseite ist schon hässlich genug.

darum nämlich kauf ich definitiv absolut keine kopiergeschützten cds.

aber was macht man, wenn man ein album einfach im original haben muss (ich meine wirklich muss - die sammler unter Ihnen wissen, was gemeint ist), und dieses nur kopiergeschützt verfügbar ist? auf die sacd warten? aus japan bestellen? weinen?
mir passiert´s immer öfter, das ich was haben will, aber wegen kopierschutz nicht kaufen kann (aktuelle beispiele: ben kweller und the kings of leon)

echt, ich finde das mühsam.

also, liebe plattenfirmen: ich geb´im schnitt 200 - 300 € im monat für musik aus. wenn Ihr wollt, das das so bleibt, solltet Ihr euch schnell mal was überlegen.

soso, karl, du findest also, dass h&m deine hemden zu gross geschnitten hat.

"das ist eine mode für schlanke" sagst Du.

ich kann Dich trösten: mir sind sie zu eng.
bei weitem.
auch die sakkos.
von den hosen wollen wir gar nicht erst reden.

und eigentlich sollte man von jemandem, der vor ein paar jahren auch noch das eine oder andere pfund zuviel mit sich rumgeschleppt hat, erwarten können, dass er verständnis für übergewichtige aufbringt.

oder?