inspiriert durch den unglaublich nützlichen restaurantführer bei herrn prillinger wollten´s frau pinkNgreen und ich letzte woche ganz genau wissen.

also haben wir keine kosten und mühen gescheut, um Ihnen hier die conclusio aus einer woche indisch essen präsentieren zu können.

erster tag: jyotiy

die erwartungen waren ob der hervorragenden rezension bem aardvark hoch gesteckt und wurden bitter enttäuscht. in der fernsehecke gab´s nicht bollywood, sondern james bond. dafür, dass wir die einzigen gäste waren, mussten wir recht lang auf das essen warten. die bedienung wirkte zudem völlig desinteressiert. alles verkraftbar, aber leider war auch das essen nicht toll: die tamatar shorba gemahnte an unox heisse tasse, das rogan josh schmeckte dafür penetrant nach dosentomaten, sonst aber nicht nach viel. das fleisch war zäh und flachsig. ausserdem sind die portionen sehr klein. wir verlassen das lokal hungrig und frustriert; offenbar keinen guten tag erwischt. weiss nicht, ob ich mir das nochmal antun will.

zweiter tag: rani

sehr freundliche, aufmerksame und vor allem blitzschnelle bedienung. grosses plus: es gibt chutneys und papadums zum gedeck. (die chutneys scheinen die fertigen von pathak´s zu sein - aber die sind eh fabelhaft und fast wie selbstgemacht). das rogan josh kommt in einer feinwürzig-cremig-sämigen sauce, über die ich nur gutes sagen kann. ok, sie hätte schärfer sein dürfen, aber im zweifelsfall lieber zu mild als zu scharf. musik: ravi shankar. dieses lokal sieht uns bestimmt noch öfter.

dritter tag: pause
wir essen zur abwechslung zu hause, es gibt chicken vindaloo - allerdings nicht wirklich selbst gekocht, sondern mit der diesbezüglichen gewürzmischung von "asian home cuisine". nicht scharf genug, aber da kann man ja gut nachhelfen - ansonsten eine empfehlung.

vierter tag: yoga
sympathisches lokal. ich hatte wieder vindaloo (um direkt vergleichen zu können) - köstlich, hätte aber ruhig noch schärfer sein dürfen. pluspunkte für das bösartige selbstgemachte chutney und das extrem leckere naan-brot. freundliche bedienung, schöner gastgarten. da gehen wir wieder hin.

fünfter tag: raagini
das lokal ist fast leer, was mich schon mal stutzig macht - schliesslich ist freitag abend. als ich die tamatar shorba koste, bin ich noch guter hoffnung - die beste bislang, und nahe an meiner referenz im bombay. umso grösser die enttäschung über das rogan josh: das wäre jederzeit als "saftgulasch" durchgegangen, mit dem, was ich unter indischer küche verstehe, hatte die fade sauce leider nur wenig zu tun. was noch schwerer wiegt: ich hatte "scharf" bestellt, damit aber nicht gemeint, dass ich literweise tabasco-sauce auf mein essen will. Sie kennen den penetrant bitter-sauren nachgeschmack, den das zeug hinterlässt, wenn man´s überdosiert. nee, so haben wir nicht gewettet. fairerweise muss gesagt werden, dass das gemüsecurry, das frau se rejschel hatte,recht ok war. ich muss trotzdem nicht nochmal dort hin.

experiment wird fortgesetzt. zwischenstand: das bombay ist nach wie vor unangefochten mein lieblings-inder in wien. das rani ist immer noch so gut wie früher, und das yoga ist eine überaus erfreuliche neuentdeckung.

und am samstag sind wir beim meister himself eingeladen. wenn der mann so gut kocht, wie er schreibt, filmt und auflegt, dann kommt da ein kulinarischer orgasmus auf uns zu. bleiben Sie dran - wir werden detailliert berichten.