heute hab´ich mal wieder ohne fleisch gekocht.
okras nämlich.
die haben wir neulich beim netten inder als beilage gegessen
(wir waren in dem fall die baronesse, frau pinkNgreen und yours truly).
und weil ich von den dingern so begeistert war, hab´ich versucht, sie nachzukochen.
das ergebnis ist schon anders als die vorlage. aber genauso lecker - meint zumindest frau pinkNgreen.
und weil´s gleichsam eine eigenkreation ist, sag´ich Ihnen jetzt, wie ich es gekocht habe.

Sie brauchen für 2 personen:

ca. 400 g okras, (am besten kleine, strahlend grüne - die, die ich verwendet habe, sind fast zu gross. wichtig ist auch, dass die stiele dran bleiben . die sonst austretende stärke würde die sauce zu stark binden)
2 grosse zwiebeln, in ca. 5mm dicke scheiben geschnitten (ich mach das immer mit der elektrischen brotschneidemaschine)
4 el öl oder ghee
5 cm ingwerwurzel, feingehackt
5 knoblauchzehen, feingehackt
4 frische scharfe chilischoten, feingehackt
2 tl schwarze senfkörner
1/8 l kochendes wasser
4 tl zucker (am besten rohrzucker)
salz nach belieben
2 tl tamarindenmus (wenn nicht zur hand, notfalls zitronensaft)
400 ml cremige kokosmilch (am besten diese)
ca. 50 g geschälte tomaten (ggf. aus der dose)
2 el frisch gehackter grüner koriander
gewürzmsichung:
1 cm zimtstange (ganz)
1 schwarze kardamomkapsel (ganz)
1 tl koriander (ganz)
2 gewürznelken (ganz)
2 pimentkörner (ganz)
4 schwarze pfefferkörner (ganz)
1 tl kreuzkümmel (ganz)
1 tl kurkuma

zuallererst rösten Sie die gewürze (ausser dem kurkuma natürlich) in einer heissen pfanne ohne öl an, bis sie duften. am besten fügen Sie die gewürze in der reihenfolge hinzu, in der ich sie aufgezählt habe. vorsicht, nicht anbrennen lassen. im mörser oder der gewürzmühle zu einem möglichst feinen pulver verarbeiten und mit dem kurkuma vermischen.

tun Sie dann das öl oder ghee in die heisse pfanne und fügen Sie die senfkörner hinzu. wenn die samen beginnen zu poppen, tun Sie die zwiebeln in die pfanne und lassen Sie sie glasig, aber nicht braun werden.

fügen Sie dann den ingwer, knoblauch und chili sowie die gewürzmischung hinzu. kurz durchrösten und anschliessend mit heissem wasser ablöschen. anschliessend tamarinde, zucker und salz beimengen.

dann hauen Sie die okras in die pfanne.
kurz durschschwitzen und mit kokosmilch aufgiessen (es kommt auf´s volumen der okras an, ob sie die ganze menge kokos brauchen. lieber erstmal zu wenig nehmen und dann nachgiessen - suppe soll´s nämlich keine werden.
fügen Sie, sobald die kokosmilch aufgekocht ist, die tomaten hinzu. so in etwa sieht das dann aus:

kosten Sie, ob genug salz und zucker dran ist. wenn nicht, ist jetzt ein guter zeitpunkt zum nachjustieren.

und dann lassen Sie das ganze halb bedeckt auf kleiner flamme ca. 30 - 40 minuten köcheln, bis die sauce eingedickt und die okras schön weich sind

kurz vor dem servieren kommen noch die korianderblätter dazu - und fertig.

dazu gibt´s reis und - in dem fall - leckere sesamkringel aus der türkischen bäckerei.

mahlzeit!

ach ja, das andere am teller ist süss-saures kichererbsencurry. das geht auch ganz einfach. das rezept dazu finden Sie in diesem sehr empfehlenswertem kochbuch.

tipp für indische lokalbesitzer:

wenn Sie mein lieblingshemd versauen, indem Sie beim abservieren vindaloo-sauce auf mich leeren, sollten Sie sich wenigstens bei mir entschuldigen.

insbesondere, wenn das vindaloo wässrig und verhältnismässig geschmacklos ist.
und eigentlich nur aus kartoffeln und ein paar verirrten flachsen besteht.
und die okras in der beilage sehr zäh sind.
und die tomatensuppe nur aus lebensmittelfarbe besteht.

chappatis schmecken übrigens auch nicht so sehr nach schuhleder, wenn man sie frisch zubereitet. und nicht in der mikrowelle aufwärmt.

und wenn ich "extra scharf bestelle", dann möchte ich nicht nur, dass es ein bisserl scharf ist, ich möchte vor allem, falls es mir nicht würzig genug ist, nicht hören, dass scharfe sauce leider aus ist.

ah ja, ich hab´Ihnen vor längerer zeit mal das lokal "yoga" empfohlen.
das mag ich bitte dringend revidieren.
da geh´ich nie wieder hin.