falls Sie´s nicht eh schon selbst entdeckt haben:
Sie können neuerdings hier radiohören - rechts unter dem hirnfutter sehen Sie eine "my stations" - box.
wie das geht? mit pandora geht das.
man gibt dem programm ein paar eckdaten - also z.b: "spiel´ mir sachen vor, die nach nick drake, ace of base oder napalm death klingen", und pandora macht das dann. die kriterien kannman als "radiosender" abspeichern.

pandora ist ein datenbankdingsda, das besser weiss, was man mag, als man selber - so ähnlich wie last.fm, zwar ohne das ganze community-zeugs rundherum (leider), dafür aber mit viel bessererer auswahl.

offenbar werden bei pandora tatsächlich die tracks einzeln und händisch von musikern nach tonart, klangfarben und dergleichen indexiert. und das bewirkt, dass das, was einem pandora vorspielt, einem guten dj-set teilweise schon sehr nahe kommt. und bei weitem nicht so vorhersehbar ist wie die last.fm- auswahl, oder beispielsweise die amazon-empfehlungen (die in den letzten jahren mit steigender userzahl ja immer unbrauchbarer geworden sind.

wenn Sie sowas grundsätzlich interessiert - bei pitchfork gab´s da letztens einen sehr spannenden der genauer erklärt, wie das funktioniert.

ein bisserl besorgniserregend find ich das als dj ja schon - was liegt näher, als dass lokalbesitzuer auf meinesgleichen verzichten und den computer auflegen lassen.. aber lustiges spielzeug ist das allemal.

der saxophonist jackie mclean begann seine karriere als schüler von bud powell. noch bevor er zwanzig war, hatte er schon mit grössen wie charlie parker, miles davis, thelonious monk und sonny rollins gearbeitet.

mitte der fünfziger jahre verlor mclean aufgrund von drogenproblemen seine auftrittsgenehmigung. für einen jazzmusiker zu der zeit eine katastrophe, für die nachwelt ein glücksfall, denn mclean kompensierte den verdienstentgang durch seine rege tätigkeit als studiomusiker.
zwischen 1955 und 1970 veröffentlichte er nicht weniger als 40 alben unter eigenem namen. ganz nebenbei wirkte er noch als sideman bei hunderten anderen projekten mit, unter anderem bei art blakey, charles mingus, john coltrane, jimmy smith, herbie hancock oder grachan moncur.

vor allem die schallplatten, die mclean zwischen 1960 und 1965 aufgenommen hat, gehören zum besten, was an der schnittstelle zwischen hardbop und avantgade entstanden ist. hört man alben wie "destination out", "let freedom ring", "hipnosis" oder "one step beyond", wird einem schnell klar, dass man es hier mit einem der kreativsten und innovativsten, und damit wohl auch wichtigsten musiker der jazzhistorie zu tun hat.

an der qualität des outputs kann es jedenfalls nicht gelegen sein, dass mclean immer im schatten von coltrane, rollins und coleman stand; dabei steckte er sie an einem guten tag alle drei locker in die tasche.

zu der zeit merkten das nur sehr wenige plattenkäufer.
mclean nahm deshalb seit den siebzigerjahren nur noch sporadisch auf und verlegte sich auf´s unterrichten.

jackie mclean ist am 31. märz 2006 in seinem haus in in hartford, connecticut, verstorben.