-_dd denkt laut
one am radio



the one am radio sind meine entdeckung des jahres, bislang.

hrishikesh hirway und jane yakowitz, beide aus los angeles, basteln bereits seit 1999 an ihren elektronischen folk-entwürfen.
das neue album "a name writ in water" darf getrost als meisterwerk betrachtet werden.
gitarre, stimme, akustischer bass, violine und diverse elektronik - stellen Sie sich eine zusammenarbeit von nick drake und the notwist vor, und Sie haben eine recht gute idee davon, wie one am radio klingt.



wenn Sie´s genauer wissen möchten: bei audiolunchbox können Sie reinhören.

oder Sie besuchen herrn hirway auf seiner homepage: dort können Sie alle bisherigen veröffentlichungen bestellen (auch auf vinyl, um wohlfeile 10 $ das stück). ausserdem steht dort eine komplette ep samt cover zum download bereit.

wenn Sie iron & wine, sufjan stevens, david kitt oder the postal service mochten, dann werden Sie one am radio auch mögen. garantiert.

... Link


polly jean



schön ist das, wenn alte heldinnen zurückkommen.
und in dem fall ist der hype gerechtfertigt:



"uh huh her" ist das neue album von pj harvey

Sie erinnern Sich, die pj harvey, die in den frühen neunziger jahren mit "dry" und "rid of me" einen entwurf für völlig skeletthafte, brüchige, rauhe rockmusik abgeliefert hat, den gestus von patti smith meisterlich in ein lärmiges sonic youth-universum übertragend.
kaum eine musikerin hat sich vor pj herausgenommen, so offensiv schwierig und unberechenbar zu sein, nicht nur in ihrer musik, sondern auch in ihrer attitüde.
neurotische männer waren in der rockmusik immer die "schamanen", die "einsamen wölfe", die "morbiden poeten".
neurotische frauen waren "hysterisch". die divas hatten souverän und charmant zu sein.

(an dieser stelle wollte ich eigentlich einiges über nina simone sagen, aber die hat eine eigene geschichte verdient, die es hier wohl irgendwann zu lesen geben wird.)

pj harvey war nie niedlich, nie schutzbedürftig, nie kindchenschema.
pj harvey war immer gefährlich und unheimlich, immer näher an diamanda galas als an tori amos.
pj harvey war immer die frau, in die man als mann am besten nicht verliebt sein wollen sollte.




textprobe (aus "rid of me"):

Lick my legs I'm on fire
Lick my legs of desire
Lick my legs I'm on fire
Lick my legs of desire

Yeah you're not rid of me
Yeah you're not rid of me
I'll make you lick my injuries
I'm gonna twist your head off, see

Till you say don't you wish you never never met her
Don't you don't you wish you never never met her
Don't you don't you wish you never never met her



harvey geht und ging es um themen, die noch immer tabus sind:
ekel vor dem eigenen körper. selbszerstörerische sexualität. masochismus. selbstverstümmelung. obsessives verhalten.
davon will immer noch niemand etwas wissen. vor allem, wenn´s von einer frau kommt.
(bei marilyn manson finden´s aber alle witzig).



auf "to bring you my love", dem fantastischen dritten album, war dann (zumindest musikalisch) plötzlich alles ein wenig anders.

der produzent mick harvey (weder verwandt noch verschwägert) füllte die leerraume zwischen stimme, gitarre und schlagzeug mit eleganten, sparsamen arrangements und machte das album zum bis dahin leichtverdaulichstem werk der künstlerin. dass bei allem "streamlining" nichts von ihrer intensität verloren ging, macht das album umso mehr zu einem grossen geniestreich.

zeitgleich begann auch ein künstlerisches tete-a-tete mit dem geistesverwandten nick cave - harvey gastierte auf dessen "murder ballads". die kombination war durchaus naheliegend, der alte onkel tod und die rasierklingenhexe gaben ein schaurig-schönes paar.



aber kurz danach war dann irgendwie die luft raus, und mein interesse an pj harvey verebbte mit jedem neuen album zusehends.
"stories from the city, stories from the sea", veröffentlicht 2000, klang für meine ohren gefällig-mainstreamig, verhielt sich zu "rid of me" wie "easter" zu "horses".



aber jetzt, 4 jahre später, ist polly jean harvey zurück. "uh huh her" schliesst exakt nach "rid of me" an, ist kantig, eckig, undurchdringlich und unzugänglich. harvey hat alle instrumentaltracks (mit ausnahme des schlagzeugs) selbst eingespielt, und das ist gut so.

die songtitel sagen hier schon fast alles:
the life and death of mr. badmouth. shame. who the fuck? the pocket knife. the letter. the slow drug. no child of mine. cat on the wall. you come trough. it´s you. the end. the desperate kingdom of love. seagulls. the darker days of me & him.

wiederum textprobe:

Please don't make my wedding dress
I'm too young to marry yet
Can you see my pocket knife?
You can't make me be a wife
How the world just turns & turns
How does anybody learn?


bei diesem und vielen anderen tracks läuft der neurosenantrieb wieder auf vollen touren, und in den besten momenten macht harvey aus jedem sommertag grauen november, aus jeder blumenwiese ein dunkles zimmer. keine partymusik. trotzdem 10 von 7 möglichen punkten.

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Last modified: 16.10.10, 11:40
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