oh, oh, oh!
ich hab´den funk wiederentdeckt.
oder der funk mich.

ich bin ja immer wieder mal auf das dreckige zeugs reingekippt.

aber neulich, da hat sich eine james brown-compilation in meinen einkaufswagen geschmuggelt.
und seitdem mir die amazone das teil nach hause gebracht hat, gibt´s kein halten mehr.

schuld daran ist ja eigentlich miles und sein frühsiebziger-voodoo-groove.



voodoo nämlich.

ich hab´s endlich verstanden.

keine andere musik reitet Dich so wie der funk.
keine andere tanzmusik knüppelt derartig gnadenlos, kein anderer groove treibt Dich derartig manisch durch das leben.
die rhythmsection ist ein loa, ein wilder, geiler, verschwitzter dämonengott, der Dir seine pranken an den arsch knallt und Dich durchschüttelt.

hölle.



james brown ist der trickster an der kreuzung, wenn Du nicht acht gibst, springt er auf deinen rücken und gibt Dir die sporen.
right on. take me to the bridge.

funk ist jazz mit testosteronüberschuss, der via haiti nach afrika will.

au weia, mich hat´s massiv erwischt.

am anfang war ich ja skeptisch, ob des hypes, der gerade um das album gemacht hat, aber nach mehrmaligem hören bin ich vollends bekehrt:

"a grand don´t come for free" von den streets ist mein album dieses sommers.



irgendwie ist das schon hiphop, mit massiven twostep/garage-einflüssen. sehr britisch. und sehr, sehr real.

bei amerikanischem hiphop fühl´ich mich ja immer ein wenig als aussenstehender, weil ich die geschichten und lebensumstände, um die es sich dort meist dreht, nur als interessierter beobachter erleben kann. mit meinem leben hat das ganze gangster-zeugs weniger als nichts zu tun. und da bin ich eigentlich auch ganz froh darüber.

bei den streets ist das anders. da geht´s unter anderem um schlechten handy-empfang in wohnungen, gesperrte bankomatkarten, dokumentationen im fernsehen und wie Sie unsere wahrnehmung der umwelt beeinflussen, kognitive dissonanzen in der kommunikation mit freunden und so zeug.

und "dry your eyes" ist die wahrste nummer über´s verlassen werden, die mir jemals untergekommen ist. lesen Sie mal hier den text - arg, zu hören, wie jemand über was singt/rappt, das man selbst genau so schon etliche male erlebt hat. mich rührt das zu tränen, immer wieder.

so nebenbei kommt "a grand don´t come for free" ja eigentlich auch als hörbuch daher, mit durchgehender storyline. und trotzdem ist es vor allem ein grosses britisches pop-album, in der tradition von "different class", "village green preservation society", "ziggy stardust & the spiders from mars", "maxinequaye" und "the queen is dead".

werd´ ich diesen sommer wohl noch öfter hören, das.