seit einigen tagen will dieses album nicht mehr aus meinem cd-player:

forever changes von love, aufgenommen 1967.
ich hab die cd seit 1987. als ich sie gekauft habe, war ich 16, und ich hab die platte nicht wirklich gemocht. Sie müssen wissen, damals war ich grosser fan von velvet underground, den doors, nick cave und den anderen grossen dunklen fürsten, von denen jungs in ihrer spätpubertät, die gerne hesse und camus lesen, oft begeistert sind.
love waren mir zu freundlich, zu elegant, zu hübsch.

wiederentdeckt hab ich die cd erstmals so um 1992 herum. da hörte ich gerade viel obskures acidpunk-zeugs, Sie wissen, die pebbles- und nuggets-sampler, und die elevators, und die seeds und die electric prunes.
love fand ich nett, aber zu wenig psychedelisch.

ich weiss nicht, warum ich die cd letzte woche wieder ausgegraben habe. vermutlich einerseits, weil ich auf fm4 eine coverversion des songs "alone again or" gehört hatte, von calexico, denke ich, andererseits auch, weil ich pet sounds hören wollte, aber nicht wirklich pet sounds, weil ich pet sounds ca. ein jahr lang fast täglich gehört hatte und es nicht mehr ertragen kann (wiewohl ich pet sounds noch immer liebe - aber hören kan ich´s nicht, im moment) - also, ich wollte etwas hören, das klingt wie pet sounds, Sie verstehen, kalifornien, mittsechziger, grosse arangements, vertrackte songs.

in den liner notes schreibt der liner-notes-schreiber korrekt, dass forever changes eigentlich ein minimalsitisches album ist, sparsam, reduziert, dass jeder song auch als solo-akustikgitarrenvortrag vorstellbar wäre.
aber die dadurch entstehenden freiräume werden für jeden erdenklichen blödsinn verwendet, verstehen Sie mich richtig, blödsinn der grossen sorte. hier ein mariachi-bläsersatz? her damit! dort sollte ein slidegitarrensolo rein. recht so. noch 10 geigen mehr ? klar, warum nicht 30 ?
dass forever changes dabei aber nie überladen klingt, dass das alles musikalisch stimmig, sinnvoll und abgesehen davon wunderschön ist, das kann nur einen grund haben:
genie.

und ganz nebenbei schreibt arthur lee grosse undurchdringliche texte, die aber nie ihren beinahe naiven charme einbüssen, sowas zum beispiel:

Verse 1:
Hummingbirds hum, why do they hum, little girls wearing
Pigtails in the morning, in the morning
La da da, da da da da

Verse 2:
Merry-go-rounds are going around in and all over
The town in the morning, in the morning
La da da, da da da da

Verse 3:
Summertime's here and look over there, flowers every-
Where in the morning, in the morning
La da da, da da da da

und jetzt sitz ich da und höre heute schon zum 3. mal forever changes, und bei jedem mal hören wird das album noch grösser und grösser.
manchmal dauert´s bei platten halt etwas länger, bis mir der knopf aufgeht.
in diesem fall ca. 16 jahre...