kommenden Sonntag, 23.07.06 ab 21.00 im rhiz:
dj h-prill und dj dd, auflegend.

zu hören gibt es diesmal sommerliches indiegeschrammel, psychedelischen bubblegum-pop, französischen ye-ye-wahnsinn, bekifften dub, eisgekühlten jazz und was uns sonst noch einfällt.
viele gute gründe also, den gastgarten den banausen zu überlassen und sich statt dessen von uns die hitze versüssen zu lassen.

und wenn Sie hinkommen, dann freuen wir uns.

über syd barrett wollte ich ja schon lange etwas schreiben.
und bis jetzt habe ich es sein lassen, weil über den mann schon so viel geschrieben worden ist.
zuviel, wenn man bedenkt, dass es seit mitte der siebziger jahre nichts neues über ihn zu sagen gab.

Sie erinnern sich bestimmt:
barrett war gründer und musikalisches mastermind hinter der band pink floyd, schrieb und sang die meisten songs des gigantisch guten debütalbums "the piper at the gates of dawn".

barrett war der prototyp des obskur-genialen freaks, und bis heute werden zahllose musiker mit ihm verglichen. barretts einfluss reicht von alex chilton über jad fair bis devendra banhart. und zurück.

bald zeigte sich aber, dass hinter seiner völligen abgedrehtheit nicht künstlerisches kalkül, sondern eine ausgewachsene psychose steckte, die durch barrett´s wahnwitzigen konsum halluzinogener drogen wenn schon nicht ausgelöst, dann doch massiv verschärft wurde.

am zweiten album, "saucerful of secrets", war barrett nur noch mit einer nummer vertreten. seine bankollegen hatten ihn zu der zeit bereits durch den weitaus zuverlässigeren, aber auch weitaus weniger begabten david gilmore ersetzt. jedes folgende pink floyd-album war ein wenig glatter, ein wenig uninteressanter als das vorhergehende.

barrett selbst nahm anfang der siebziger noch zwei sehr gute, sehr spinnerte soloalben auf und verschwand dann von der bildfläche. man munkelte, dass er mit hunderten von ständig laufenden fernsehapparaten im haus seiner mutter lebte, andere meinten, ihn in paris als clochard gesehen zu haben.

die television personalities nahmen in den frühen achtzigern übrigens mal einen song mit dem titel "i know where syd barrett lives" auf.

immer wieder mal tauchten in den letzten jahren gerüchte über ihn auf, immer wieder sah man fotos von einem aufgedunsenem, älteren mann, angebliche verwandte meldeten sich mit "neuigkeiten" - ungefähr in der selben regelmässigkeit, wie man von neuen elvis-sichtungen hört.

und jetzt gibt es wirklich neuigkeiten.

gerne würde ich ihnen erzählen, dass barrett wieder aufgetaucht ist und in einem interview erklärt hat, er wolle neue aufnahmen machen. gerne würde ich von einer geplanten tournee erzählen.
aber das wird alles definiv nicht mehr passieren.

syd barrett ist am 7. juli, im alter von 60 jahren, in seinem haus verstorben.