für alle, die es nicht kennen: houellebecq kontrastiert in dem buch fakten aus der naturwissenschaft (vorrangig biologie und physik) mit beschreibungen mehr oder weniger alltäglichen menschlichen verhaltens. erschütterndes buch.

was mich aber wirklich schockiert hat:
angeblich ist es in schimpansen-communities völlig üblich, dass sinnlose gewaltakte gegen rangniedrigere tiere verübt werden. es scheint, dass sadismus auch im tierreich vorkommt.

und das wirft mein weltbild über den haufen. massiv.
ich hatte bislang in der festen überzeugung gelebt, dass alles menschliche verhalten, das über die puren überlebensinstinkte hinausgeht, sozial geprägt und verursacht ist.
und daraus folgerte ich, dass sämtliche gesellschaftlichen probleme, mit denen wir menschlein uns tagein tagaus herumplagen - sie wissen, mobbing, folter, krieg und unfreundliche verkäufer im supermarkt - soziale ursachen haben und damit lösbar sind.
und dann das mit den schimpansen.

verdammt.

das würde doch bedeuten, dass sinnlose gewalt und die freude an ihr genetisch programmiert sind.
und damit ist jede utopie von friedlich-zusammenleben und händchen-halten obsolet.
wenn aggression genetisch bedingt ist, kann man sich ausrechnen, dass diese veranlagung jedenfalls dominant ist. damit strebt die menschheit, je freier man das individuum sich entfalten lässt, umso schneller in richtung barbarei.

erschütternd.

nein, ich will nicht, dass das so ist.
ich würde gerne weiter daran glauben, dass der mensch von grund auf gut ist.
so, wie mach ich das ?

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